Foto: Adrian Schulz, Berlin

Preisträger BDA Preis Niedersachsen 2012

Stadthäuser St. Leonhards Garten

Braunschweig

Foto: Adrian Schulz, Berlin

Stadthäuser St. Leonhards Garten

Braunschweig
Projekt
Stadthäuser St. Leonhards Garten
Architekt
AHAD Architekten BDA , Braunschweig
Bauherr
Bettina Reschke, Markus Bieber, Inse und Lars Hilgers, Katja und Sascha Ahad

Das Gelände des ehemaligen Straßenbahndepots bot als wertvolle Fläche in zentraler Lage den Anlass, ein Wohnquartier unter besonderen Vorzeichen zu entwickeln. Das städtebauliche Rahmenkonzept fand sich in einem mehrstufigen Wettbewerbsverfahren. Die Umsetzung erfolgte als gefördertes Bundesmodellprojekt mit Vorgaben zu Material und Volumen sowie der Realisierung in Bauherrengemeinschaften. Die Baugruppen entwickelten aus drei Grundrisstypen individuelle Wohnhäuser, die vielfältige Bedürfnisse erfüllen:
Nr. 14 kleines Haus für zwei,
Nr. 15 kompaktes Haus für eine große Familie,
Nr. 16 Wohnhaus mit Büro.
Das Volumen der Häuser gliedert sich, um private Terrassen und Dachgärten zu bilden. Der Garten wird gemeinsam als Spiel- und Freizeitfläche genutzt. Die angestrebte Individualität der Räume wurde in einer einheitlichen Konstruktion verwirklicht. Die 6 m breiten Parzellen werden von Hauseinheiten besetzt, die 10, 11 oder 12 m tief sind. Die Geschosshöhen variieren individuell aber jeweils um ein Vielfaches der gleichen Treppensteigung, die dem Klinkerformat 3 DF entspricht. Diese Vereinbarung im Vertikalschnitt ermöglicht Fertigteiltreppen aus einer Schalung. Der Wandaufbau aus Poroton, Vormauerziegel, mineralischer Dämmung, Putz und Holzaluminiumfenstern ist energieoptimiert und nachhaltig.

Preisträger

BDA Preis Niedersachsen 2012

Drei- bis viergeschossige Reihenhäuser umfassen in geschlossener Form einen ausgedehnten, longitudinalen Freiraum. Eine Gruppe von drei nebeneinander stehenden Häusern in dieser Großform verdient besonderes Augenmerk. In beispielhafter Weise wird in den drei Häusern eine Variabilität in den individuellen Raumprogrammen ausgeschöpft, ohne die homogene Gesamterscheinung als Gruppe zu stören. Die drei Häuser beinhalten jeweils verschiedene Programme, die sich in der Hauskontur (Dachgärten) und der Fensterausbildung ablesen lassen: ein Wohnhaus ist eine Einheit für 2 Personen, ein weiteres Haus dient einer größeren Familie, ein Drittes beinhaltet sowohl Wohn- als auch Arbeitsbereiche. Der gemeinsame Nenner der Häuser ist eine Parzellenbreite von 6 Metern bei einer leicht variierenden Haustiefe von 10, 11 und 12 Metern sowie die gleiche Materialität der Fassaden. Zur öffentlichen Seite ist das Haus mit einer Klinkerfassade bekleidet, zur Gartenseite mit einer weißen Putzfassade. Die Fassaden sind jeweils mit Aluminiumfenstern versehen. Die gestalterische Qualität des Hausensembles liegt sowohl in der städtebaulichen Erscheinung als auch in den Innenräumen. Die Qualität der Innenräume ist sehr hoch, ohne dass das Gebot der Sparsamkeit verletzt wurde. Die Lichtführung ist exakt, die Sichtbetonflächen der Treppen und die weißen Innenputzflächen und die Holzböden sind sorgfältig aufeinander abgestimmt. Dieses Hausensemble erhielt einen BDA Preis Niedersachsen 2012 aufgrund seiner sozialen Relevanz und seiner ästhetischen Anmutung.
Das Bundesmodellprojekt St. Leonhards Garten in Braunschweig war nach dem Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbes geprägt durch eine intensive Organisation und vielfältige Abstimmungen zwischen allen Beteiligten, insbesondere zwischen der Stadt, den Architekten und möglichen Bauherren. Seine Akteure wurden unter Moderation der Stadt Braunschweig begleitet. Das hier prämierte Projekt steht in gewisser Weise also auch exemplarisch für das Gesamtvorhaben.