Foto: Thomas Ott, Mühltal

Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2003-2008

Produktionshalle

Fronhausen

Foto: Thomas Ott, Mühltal

Produktionshalle

Fronhausen
Projekt
Produktionshalle
Architekt
Artec Architekten, Marburg
Bauherr
Artec Architekten, Marburg

Projektbeschreibung

Das Grundstück für die 72 mal 130 Meter große Produktionshalle in Fronhausen, im Landkreis Marburg-Biedenkopf, erstreckt sich parallel zur Bahnlinie und zur Kreisstraße. Ein etwa drei Meter hohes, verglastes Lichtband lässt die in Längsrichtung auf dem Grundstück errichtete Halle scheinbar über der Geländeebene schweben und ermöglicht Einblicke in alle Bereiche der Produktion, in die Verwaltung sowie in deren Nebenräume.

Zur Lahnaue nach Osten hin öffnet sich der kompakte Baukörper auf einer Länge von 70 Metern durch eine hallenhohe Verglasung. Die silbermetallene Oberfläche der Fassadenverkleidung reflektiert die jeweilige Farbe des Himmels und lässt Gebäude und Himmel geradezu miteinander verschmelzen. Das große Hallenvolumen verliert dadurch seine Dominanz und wird Teil der Umgebung.

Im Inneren der Halle sorgen die überwiegend natürliche Belichtung über die „gläserne Wand“ und die weiße Kassettenwand für eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Die umfassenden Ausblicke durch die Glasfassade auf die Lahnaue mit ihren Wiesen und Feldern wirken ausgleichend in dem von Technik geprägten Arbeitsumfeld.

Von außen wiederum sind die Prozessabläufe in der Halle schematisch wahrnehmbar. Stützen und Hallenbinder aus Stahlbeton-Fertigteilen bilden die Hallenkonstruktion. Die Fassaden sind mit Stahlkassetten, Wärmedämmung und Glattblechfassaden (Domico Planum-Fassade) verkleidet. Die profilierten Fassadenelemente sind von Stütze zu Stütze gespannt und nehmen in den vertikalen Fugen die Außenleuchten auf. Der Lüftungsauslass und der Toreinschnitt wurden so präzise ausgearbeitet, dass sie das gewünschte ästhetische Erscheinungsbild nicht stören. Die Dacheindeckung erfolgt über Trapezbleche und eine Folieneindeckung.

 

Juryurteil

Die von weitem sichtbare Produktionshalle überzeugt durch die Klarheit ihrer Form, ihrer konstruktiven Ausbildung und ihrer materiellen Beschaffenheit. Ihr großer, einfacher Baukörper trägt dazu bei, den Ortsrand zur Landschaft hin neu und positiv zu definieren. Die mit einfachen Mitteln gegliederte Fassade mit ihren offenen und geschlossenen Elementen besticht durch den angenehmen Rhythmus. Das Gebäude zeigt, dass Größe, richtig positioniert und strukturiert, kein Problem sein muss, ja sogar wohltuend für einen Ort sein kann.

Preisträger

„Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2003-2008 – Simon-Louis-du-Ry-Plakette