Foto: Michael Lange

Nominierung BDA-Architekturpreis Nike 2010

Druck- & MedienCenter der optimal media production, Röbel/Müritz

Röbel/Müritz

Foto: Michael Lange

Druck- & MedienCenter der optimal media production, Röbel/Müritz

Röbel/Müritz
Projekt
Druck- & MedienCenter der optimal media production, Röbel/Müritz
Architekt
Moritz Müller Architekt, Hamburg
Bauherr
optimal media production GmbH, Röbel/Müritz

In Röbel / Müritz ist im Laufe der Zeit zwischen Industrie und Natur ein knapp 60.000 m² großes Werksareal gewachsen. Es besteht aus einem Ensemble verschiedener Gebäudehallen und einem System aus Durchfahrtsstraßen, welche eine klare Fassung der Freiräume definieren. Auf einer Grundfläche von ca. 2600 m² entstand ein nach Norden längsgerichteter, dreigeschossiger Neubau mit knapp 5200 m² Nutzfläche für die neue Druckerei und Büroräume.

Der kubische Baukörper, umhüllt mit einer Kupferfassade, wird durch das Prinzip der Subtraktion von Bauvolumina aufgebrochen. Es entstehen verschiedene Höhenstaffelungen, sowie Vor- und Rücksprünge in der Kubatur, die neue Raumsituationen und Flächen hervorrufen. Die aufgeschnittenen Flächen der Fassade sind durch Vollverglasungen ersetzt. Der Einsatz von Glas ermöglicht das Ineinanderfließen zwischen Innen und Außen. Durch das Subtrahieren von Bauvolumina entsteht über der Druckerei im 1. OG eine nach Norden gerichtete Dachterrasse. Die angrenzenden Fassadenflächen sind mit raumhohen Fenstern versehen und lassen aus den Büroräumen einen freien Blick in die umliegende Landschaft zu. Im Gegensatz dazu wird auf der Hofseite im Erdgeschoss der Innenraum zum Schauplatz. Anstelle der Natur dienen hier die Maschinen der Druckerei als Blickfang. Das Innenleben und die Produktion werden nach Außen transportiert. Um das Spiel der geschlossenen und geöffneten Fassade (Kupfer / Glas) nicht zu stören, wurden spezielle Details entwickelt, die z. B. auf Fensterbänke und ein sichtbares Attikablech verzichten ließen.

Aufgrund der klaren Anordnung des Grundrisses entstehen weite Sichtachsen in den Fluren und der Blick wird durch Fenster oder Oberlichter nach Außen gelenkt. Durch das einfallende Licht entstehen stetig wechselnde Hell-/ Dunkelkontraste, die das Innenleben reizvoll gestalten. Auch nachts leben die Innenräume von den Lichtspielen, da das natürliche Licht teilweise durch Künstliches ersetzt wird. Um einen harmonischen und ruhigen Ort der Arbeit zu schaffen, wurde, wie bei der Fassade, das Prinzip der Reduktion im Innenraum fortgesetzt. Auf verschiedene Materialien und Farben wurde bewusst verzichtet. Hochwertiger Sichtbeton als tragende und helle raumteilende Wände gliedern den Innenraum. In manchen Flurzonen wurde Glas als raumdefinierende Wand eingesetzt, um Räume optisch zu erweitern und Blickbeziehungen zu schaffen. Selbst die Treppen sind auf das Wesentliche reduziert und wie die sichtbare Konstruktion im Gebäude aus brüniertem Stahl. Eine weitere Besonderheit neben den großzügigen und lichtdurchfluteten Büroräumen sind die Flure. Sie dienen nicht nur als Transferzone zwischen den Ebenen und den verschiedenen Räumen, sondern bieten genügend Platz als Kommunikationsfläche. Eigens entworfene, monolithische Möbel aus Beton, mit integrierten Sitzflächen und einem eingelassenen Waschbecken als Teeküche, gestalten den Arbeitsraum für die Mitarbeiter offen und angenehm.

Nominierung

BDA-Architekturpreis Nike 2010