2. September 2015
Am 1. September 2015 hat der BDA NRW in Solingen eine Fachkonferenz durchgeführt, die sich mit aktuellen und in der Zukunft immer wichtiger werdenden Fragen des Umgangs mit dem baulichen Bestand und dem baukulturellen Erbe beschäftigt hat.
Zum Hintergrund:
Die Frage nach dem Umgang mit dem Gebäudebestand in seiner Gesamtheit stellt sich heute grundsätzlicher und dringlicher als noch vor wenigen Jahren. Die Bedrohung durch den Klimawandel erfordert von fast allen gesellschaftlichen Gruppen ein Umdenken und neue Handlungskonzepte. Akteure und Berufsgruppen, die Verantwortung für unsere bauliche Umwelt tragen, sind in besonderer Weise gefordert, denn die enormen materiellen, aber auch die kulturellen Ressourcen, die im Gebäudebestand gebunden sind, gilt es zu bewahren und zu nutzen.
Eine differenzierte Betrachtung und Prüfung, wie auf verantwortungsvolle Art und Weise mit diesem Erbe umzugehen ist, tut not. Hierbei geht es zunächst um die denkmalgeschützten Bauten, sodann um den besonders erhaltenswerten baulichen und städtebaulichen Bestand sowie schließlich um die sonstigen Gebäuderessourcen.
Eine immer größere Zahl von Zeugnissen jüngerer Bauepochen gelangt in den Fokus der Denkmalpflege und erfordert eine Anpassung und Erweiterung der an den raren historischen Bauwerken orientierten Beurteilungsmaßstäbe. Architekten und Stadtplanern stellen sich Aufgaben des Um- und Weiterbauens, die eine Neuausrichtung ihrer planerischen Herangehensweisen verlangen und das Berufsbild sowie die Ausbildung zunehmend verändern.
Wie kann die Politik geeignete Rahmenbedingungen schaffen, die den Paradigmenwechsel im Bauen unterstützen? Welche neuen Instrumentarien brauchen wir für das denkmalpflegerische und planerische Handeln? Wie kann es gelingen, in breiteren Kreisen der Bevölkerung den Respekt vor dem Bestehenden und eine Wahrnehmung der Chancen, die in diesem liegen, zu verankern?
Der BDA NRW hat dazu eingeladen, die Diskussion über diese baukulturellen Grundsatzfragen mit den Kolleginnen und Kollegen innerhalb des Berufsstandes und der nahestehenden Fachdisziplinen sowie mit Entscheidungsträgern in Politik, Verwaltung und Lehre intensiv zu führen. Er hat dazu ein Positionspapier unter dem Titel „Bestand braucht Haltung“ vorgelegt, das sich als Entwurf versteht und nach Auswertung der Veranstaltung überarbeitet und veröffentlicht werden soll.
Das Positionspapier ist unten als PDF-Dokument hinterlegt.
Das vollständige Programm der durchgeführten Veranstaltung kann unten heruntergeladen werden.
Ein Bericht über die Veranstaltung ist bei koelnarchitektur zu finden: hier
Die „Bauwelt“ berichtet in Heft 39/2015, S. 7, unter dem Titel „Was schon da ist“. Autor: Frank Maier-Solgk.
PROGRAMM in KURZFASSUNG:
14.00 Uhr
Eröffnung und Begrüßungen
Peter Berner, Vorsitzender des BDA Landesverbandes NRW
Hartmut Hoferichter, Stadtdirektor der Stadt Solingen und stellvertretender Vorsitzender von StadtBauKultur NRW
Einführung
Warum ein Positionspapier aus Sicht der Architekten?
Peter Berner
15.00 Uhr bis 17.15 Uhr
Parallele Arbeit in drei Panels
Panel 1 Sprecher: Dr. Michael Hecker
Bestand braucht Schutz!
Zwischen selektivem Denkmalschutz einerseits und Bestandserhalt ohne Wenn und Aber andererseits
Wichtiger Hinweis: Dieses Panel ist bereits ausgebucht!
Panel 2 Sprecher: Jörg Beste, Geschäftsführer Architektur Forum Rheinland AFR
Von alleine geht es nicht!
Planungsinstrumentarien, Förderwege und Öffentlichkeitsarbeit
Panel 3 Sprecher: Michael Arns, Architekt BDA
Wir brauchen Weiterbaumeister!
Veränderungen des Berufsbildes und der Ausbildung von Architekten und Planern
18.15 Uhr
Impulsvortrag
„Lust oder Liebe. Der architektonische Bestand als physische und mentale Herausforderung“
Prof. Andreas Denk, FH Köln, Lehrgebiet Architekturtheorie
19.15 Uhr
Podiumsgespräch
Moderation: Tim Rieniets, Geschäftsführer von StadtBauKultur NRW
21.00 Uhr Ausklang
Veranstaltungsort:
Forum Produktdesign im alten Bahnhof Solingen
Bahnhofstr. 15, 42651 Solingen