Veranstaltung

22. Mai 2017, 19:00

Vortragsreihe A – Z Architekten über Cäsar Pinnau

Vortrag von Ulrich Höhns, anschl. Gespräch

Foto: S. Rethfeld
Foto: S. Rethfeld

Nach dem großen Zuspruch der ersten Abende lädt der BDA Münster-Münsterland in der Reihe „A-Z Architekten“ zum mittlerweile vierten Architekturabend ein. Am Montag 22. Mai 2017 (19 Uhr) wird diesmal das Werk des Architekten Cäsar Pinnau im Mittelpunkt stehen.

Viele Münsteraner werden mit dem Bankhaus Lampe (1962) am Domplatz sein Hauptwerk in Münster kennen und doch ist der Architekt Cäsar Pinnau eher nur wenigen vertraut. Dabei lohnt der Blick auf Leben und Werk des Architekten, der von seinen beruflichen Anfängen ab 1930 bis in die 1980er-Jahre mit einer betont traditionellen Grundhaltung durchgängig tätig war.

Der Architekturhistoriker Ulrich Höhns wird in seinem Vortrag Zwischen Avantgarde und Salon – Architektur aus Hamburg für die Mächtigen der Welt den Werdegang Cäsar Pinnaus anschaulich vorstellen. Eine wissenschaftliche Monografie mit einem Werkverzeichnis legte er im Jahr 2015 vor.
Zu den frühen Arbeiten von Cäsar Pinnau zählen repräsentative Villen sowie die Innengestaltung von Luftschiffen und Schnelldampfern. Als selbstständiger Architekt ab 1937 wird er von Albert Speer entdeckt und bis 1945 im NS-Regime mit Staatsaufträgen versorgt. Sowohl die Innengestaltung der Neuen Reichskanzlei sowie der Japanischen Botschaft werden ihm zugeschrieben. Ab 1944 wirkt er im Arbeitsstab für den Wiederaufbau bombenzerstörter Städte mit. Als er sich nach 1945 in seiner Heimatstadt Hamburg erneut selbstständig macht, konzentriert er sich erfolgreich auf private Auftraggeber, die ihn in der Wirtschaftswunderzeit umfangreich bedenken. Pinnau war zeitlebens der Hausarchitekt von Rudolf-August Oetker, zu dessen Konzern auch die private Lampe-Bank zählt. Ebenso die von Oetker vor nahezu fünfzig Jahren gestiftete Kunsthalle in Bielefeld, die unter Leitung  des Architekten Pinnau nach Plänen Philip Johnsons ausgeführt wurde.
In Münster entstanden neben dem Bankhaus Lampe u.a. ein Landhaus (1979), die RWB Unternehmensberatung (1982) an der Regina-Protmann-Straße, eine Wohnanlage am Ohmweg (1984) und das Wohn- und Geschäftshaus am Rosenplatz (1985/86).
Vor dem Vortrag besteht ab 17.30 Uhr eine der seltenen Möglichkeiten zur Innenbesichtigung des Bankhauses Lampe (Treffpunkt: Haupteingang).

Alle Architekturinteressierten sind herzlich zu Führung, Vortrag und Gespräch willkommen. Eintritt frei.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit Münster Modell e.V.

Ort

Bezirksregierung, Foyer
Domplatz 1-3
Münster
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