Veranstaltung

16. Mrz 2016 - 07. Dez 2016

Reihe: Forum Architektur 2016 – Der erhabene Ort

Gespräche über Architektur, Architekturtheorie und die Bedeutungsgeschichte der Stadt

Annäherungen an einen der ältesten Topoi der Architekturgeschichte. Mit dem Aufrichten schafft der Mensch sich Übersicht. Aus der erhabenen Position heraus verortet er sich in der noch natürlich geprägten Landschaft. Mit demgebauten erhabenen Ort schafft er die Zeichen der territorialen wie sozialen Herrschaft.

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Foto: Peter Degen

Thema: Der erhabene Ort 

Referenten:
Peter Degen, Prof. em. PBSA und a.o. BDA-Mitglied
Sandra Veit, Heilpraktikerin (Psychotherapie)
Ggfs. weitere/r Referent/in

Forum 01/2016
Mittwoch, 16. März 2016 | Peter Degen
Erscheinungsweisen und Bedeutung des erhabenen Ortes 
Der erhabene Ort ist ein Topos, der sich seit dem mythisch ersten Bauwerk, dem Altar, wie ein roter Faden durch die Entwicklungsgeschichte der Architektur zieht. Worin liegt die dem Menschen eigene Faszination für den erhabenen Ort? Wir beginnen unsere Betrachtung mit einer Auslegung des Begriffs, umschreiben dann die Charakteristik der Erhabenheit, ausgehend von natürlichen erhabenen Orten und veranschaulichen schliesslich seine Bedeutung über die Annäherungen, Mythos, Ritual und Status.

weitere Veranstaltungen:

Forum 02/2016
Mittwoch, 20. April 2016 | Peter Degen
Entwicklungsstufen gebauter Erhabenheiten
Der Mensch steht seit seiner Frühzeit im Bann des erhabenen Ortes. Seine bauliche Auseinandersetzung mit ihm beginnt mit der Bekrönung natürlicher Erhabenheiten, sei dies Tempel, Kirche oder Burg. Wo natürliche Erhebungen fehlen, beginnt er solche nachzubauen. Wir skizzieren die Entwicklungsgeschichte gebauter Erhabenheiten in den architektonischen Grundmustern von Plattform, Stufenpyramide und Turm.

Forum 03/2016
Mittwoch, 11. Mai 2016 | Peter Degen
Topoi der Erhabenheiten in der Architektur
Wir untersuchen Ausbildungen der erhabenheit in der Architektur sowohl am Haus als auch im Haus. Am Haus steht zu Beginn die vielfältige Ausformung der Plattform, vom semper’schen „Entwurf“ bis hin zur Gründung ganzer Palastkomplexe. Ableitungen zu Sockel, Rustika sowie das Prinzip der „Pilotis“ vervollständigen die Entwicklungsreihe bis hin zur zeitgenössischen Baukunst. im Haus konzentrieren sich in der Frühzeit die Erhabenheitsgesten auf Altar, Thron und Richterstuhl. Mit der Treppe im Bauinneren findet die Erhabenheit Eingang in den Wohnungsbau, eine Entwicklung, die bis heute anhält.

Forum 04/2016
Mittwoch, 15. Juni 2016 | Sandra Veit
Architektur im Kontext der tranzendent-psychologischen Verwurzelung – Ein Erklärungsversuch
Wo das Sakrale, das die Menschen einst mit großen Kathedralen verbanden, für jeden erkennbaren Ursprung im Konzept des erhabenen Raumes hatte, ist eben jener in einer modernen Welt nicht immer leicht nachzuempfinden. Und dennoch es gibt vergleichbare tiefenpsychologische Motivationen und ein zutiefst menschliches Bedürfnis, es sich auf der Basis der Gestaltung von äußerer Form und innerem Raum und der Entscheidung für die bewusste Einbettung in die Umgebung als Balance zwischen unruhiger Welt und Orten der Ruhe, zu gestatten, aus dieser Welt herauszutreten und zur inneren Einkehr, Kontemplation und Selbstfindung zu kommen.
Anhand architekturgeschichtlicher Entwicklung im weiteren Sinn soll erforscht werden, warum Menschen seit je her, besondere Räume der Spiritualität geschaffen haben. Dabei ist auch die Frage aufzuwerfen, ob solche Orte ausschließlich spirituell-religiöse Motivationen beherbergen oder im Wandel der Zeiten andere Zwecke such(t)en und erfüll(t)en. Haben solche Räume stets das Potential, als solche erkannt und angenommen zu werden, oder werden sie umgekehrt auch wegen der offensichtlichen Attribute als erhabener Ort geradezu abgelehnt und durch profane Räume oder natürliche Plätze sublimiert?
Und weiter noch, ist die treibende Kraft für die Erschaffung auf dieser Weise außergewöhnlicher Orte oder Bauwerke jedem Menschen von Natur aus zugängig? Oder gibt es innere Beweggründe, sich eben jener Erfahrung zu verschließen?  Worin also liegen mögliche Ursachen für die Bejahung gemein als erhabene Räume anerkannter Architektur? Worin ist deren Ablehnung begründet?
Ein Versuch, einen Bogen zwischen der spirituellen Motivation anhand der Ansätze der transzendenten Psychologie zur gestalterischen Umsetzung, erklärt an Beispielen, zu schlagen.

Juli Sommerpause

Forum 05/2016
Mittwoch, 24. August 2016 | Sandra Veit
Architektur im Kontext der tranzendent-psychologischen Verwurzelung – Eine Selbsterfahrung
Direkt nach der Sommerpause bildet ein Experiment zur Selbsterfahrung den Wiedereinstieg in die Vortragsreihe.
Viele Informationen befriedigten während der vergangenen Monate vielleicht unser Interesse für erhabene Orte und Räume, unseren Durst nach Wissen und Verstehen und werden in es in weiteren Vorträgen tun. Doch können wir sagen, wir erkennen das tiefere Konzept hinter der Motivation zur Erschaffung von erhabenen Räumen? Was braucht es vielleicht noch, um einen erhabenen Ort, seine architektonische Fassade durchdringend, in seiner Essenz zu erfahren? Weit ab von jeglicher Theorie soll in diesem Forum ein zeitgenössischer, besonderer Raum aufgesucht und erlebt werden.  Nach einer Einführung zur Sensibilisierung der Sinne wollen wir dem Ort begegnen, seine lebendig gewordene Architektur wahrnehmen. Unterstützt durch das Medium der Musik soll in einem weiteren Schritt der Versuch zu einer noch tieferen Öffnung unternommen werden, bis schließlich eine geführte Meditation Anleitung geben mag, sich selbst zu erlauben, aus dieser Welt herauszutreten und zur inneren Einkehr, Kontemplation und Selbstfindung zu kommen, mit dem Raum zu verschmelzen und in jene Räume vorzudringen, die der innere Spiegel für im Außen erschaffene erhabene Räume sind.  Jene Räume, die wir eigentlich suchen, wenn wir uns in sogenannte Räume erhabener Architektur begeben.
Ein Versuch, einen Bogen vom gestalteten erhabenen Raum im äußeren Leben zurück zur unbewussten Basis, erfahren in uns selbst, zu schlagen.
ORT: Überkonfessioneller Gebetsraum und Gedenkstätte Flughafen Düsseldorf ODER Krypta der Robert-Schumann-Hochschule

Forum 06/2016
Mittwoch, 14. September 2016 | Klaus Simon (Bildhauer)
Erhabene Orte? Utopie oder Lebensraum?
Fragen nach dem Ort, Fragen an dem Ort – Skulpturen, die sich aus dem Ort heraus entwickeln: in der Landschaft, im Stadtraum, in sakralen Räumen.

Forum 07/2016
Mittwoch, 12. Oktober 2016 | Peter Degen
Sonderformen der Erhabenheit
Ein Strauss nicht alltäglicher Erhabenheiten, die zur Prägung außerordentlicher Orte beitragen. Zusammengetragen und nach ihrer Wirkung befragt werden erhabene Gärten, erhabene Wege sowie das „erhabene Wasser“. Zum Abschluss betrachten wir Möglichkeiten zum Paradoxon des abgetieften erhabenen Ortes.

Forum 08/2016
Mittwoch, 09. November 2016 | Peter Degen
Visionäre erhabene Orte: Die „Gläserne Kette“
Im Umfeld des ersten Weltkrieges fordert Bruno Taut seinen Freundeskreis auf, das Bauen grundsätzlich neu zu denken. Unter den anonym gehaltenen Beiträgen des Kreises der „Gläsernen Kette“ finden sich expressionistische Skizzen u.a. von Hermann Finsterlin, Hans Scharoun und Hans Poelzig. Taut selbst steuert Visionen einer „alpinen Architektur“ in einer seit Dinokrates nie mehr gesehenen Dimension bei. Wir betrachten Anstoß, Ausbildung und Fortwirken dieser Auseinandersetzung.

Forum 09/2016
Mittwoch, 14. Dezember 2016 | Peter Degen
Topoi der Erhabenheiten im Städtebau
Diese bewusstseinserweiternde Sichtweise setzt an der unterschiedlichen Blickrichtung eines Menschen auf Zu Beginn der erhabenen Stadt steht das Prinzip der Akropolis, der hochgelegenen befestigten Stadt. In der Weiterentwicklung verbleibt in der oberen Stadt nunmehr ein meist heiliger Bezirk, während die weltlich geprägte Unterstadt sich um den erhabenen Ort ausdehnt. Dieser vom Relief diktierten Aufteilung setzt die Metropolis das Prinzip der von Grund auf gebauten Erhabenheit gegenüber – mit allen Facetten eines Wahns, der die Bedeutung der Erhabenheit nach der schieren Größe bemisst. Als Sonderfall betrachten wir die frühzeitliche Nekropolis: Sie vermag das Prinzip von Plattform und vertikalem Zeichen in zeitlos eindrücklichen Strukturen zu vereinigen.

Die Vorträge und Gespräche finden jeweils von 19.00 bis 21.00 Uhr statt.

Die Veranstaltungen dieser Reihe sind von der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen als Fortbildungsveranstaltung anerkannt.

Veranstaltungsort (außer August-Vortrag):
Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf
Ibach-Saal
Berger Allee 2
40213 Düsseldorf

Veranstalter:
BDA Düsseldorf e.V.
Hansaallee 321
40549 Düsseldorf
Tel.: 0211.32 69 97
Fax: 0211.53 81 347
Mail: info@bda-duesseldorf.de

In Kooperation mit dem Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf

Ort

Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf
Berger Allee 2
40213 Düsseldorf
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