Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2003-2008

Kunden- und Kommunikationscenter

Darmstadt

Kunden- und Kommunikationscenter

Darmstadt
Projekt
Kunden- und Kommunikationscenter
Architekt
Dierks Blume Nasedy Architekten BDA, Darmstadt
Bauherr
Döhler Group, Darmstadt

Projektbeschreibung

Die Leitbilder des Darmstädter Unternehmens – präzise, transparente Abläufe, flache Hierarchien, ein offenes Miteinander sowie natürliche und innovative Produkte – finden ihre Entsprechung in der Architektur des Kunden- und Kommunikationscenters. Die filigranen Kuben der beiden Bauabschnitte geben der vormals gesichtslosen Gewerbestraße eine klare, räumliche Kontur und ein einheitliches Gestaltungsthema – und bieten interessante Einblicke bei variierenden Lichtstimmungen.

Die wirtschaftlichen Weißbeton-Fertigteile und die systematische Metall-Glas-Außenhaut bestimmen das äußere Erscheinungsbild. Die tiefen, thermisch aktiven Pfosten der Glasfassade absorbieren den Wärmeüberschuss an der Fassadeninnenseite. Sie schützen im Osten und Westen vor der Blendung durch die flachen Sonnenstrahlen. Die Spezialgläser der Südfassade reflektieren die steil einfallenden Strahlen der Mittagssonne. Die westliche Stirnfassade zeigt das Anbauprinzip, mit dem auf 75 Meter Länge 3200 Quadratmeter Nutzfläche ohne Baulandverbrauch im Kernbereich entstand.

Die ehemals weitläufig erschlossenen Zellenbüros der Bestandsbauten gruppieren sich nun um die neue Halle. Zusammen mit Besprechungszonen und einem Meeting-Point entstand hier ein transparentes, kommunikatives Zentrum. Die in Stehhöhe gläsernen Trennwände der Büros und Labore unterstützen diese Transparenz, gewährleisten aber durch ihre Geschlossenheit in Sitzhöhe auch die ungestörte Konzentration an den Arbeitsplätzen. Die unbehandelten, matt glänzenden Weißbeton-Fertigteile der auskragenden Flure und die Ganzglas-Brüstungen sind wirtschaftlich und elegant zugleich. Die Fassadenpfosten der raumhohen Glasfassade reagieren zusammen mit den Deckensegeln als Heiz- und Kühlelemente auf die äußeren Klimabedingungen, sodass sich die Luftwechselrate praktisch auf den Frischluftbedarf reduziert.

 

Juryurteil

Die Arbeit zeichnet sich durch ein spannungsreiches Gegenüber von Alt und Neu aus, das sich als gelungene stadträumliche Ergänzung präsentiert und durch eine hohe Qualität bei der Gestaltung der Innenräume, der Wahl der Materialien und bei der Ausführung der Details besticht. Mit wenigen, gekonnt eingesetzten Eingriffen ist es den Architekten gelungen, die Besonderheit der Bauaufgabe herauszuarbeiten. In der Summe haben sie ein transparentes und kommunikatives Gebäude geschaffen, dessen elegante Tageslicht- und Kunstlichtführung besonders positiv auffällt.

Fotos: Michael Reisch, Düsseldorf; Prof. Dieter Leistner, Würzburg; Walter Vorjohann, Frankfurt am Main

Preisträger

„Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2003-2008 – Joseph-Maria-Olbrich-Plakette