Foto: Schoyerer Architekten_SYRA

Nominierung BDA-Architekturpreis Nike 2010
Preisträger BDA Architekturpreis Rheinland-Pfalz 2009

Hochwasserpumpwerk, Mainz

Mainz

Foto: Schoyerer Architekten_SYRA

Hochwasserpumpwerk, Mainz

Mainz
Projekt
Hochwasserpumpwerk, Mainz
Architekt
schoyerer architekten BDA, Mainz
Bauherr
Stadt Mainz

Eines der weltweit größten Hochwasserschutz-Hubwehre (7,20 m hoch und 3,70 m breit) schützt die Mainzer Innenstadt bis zum 200-jährigen Hochwasser vor einem Rückstau des Rheinwassers in das städtische Kanalnetz. Mit einer Gesamthöhe von ca. 8,50m stellt der sichtbare Gebäudeteil nur die „Spitze des Eisbergs“ dar, denn die Unterkante des Hubwehrplattenschachtes liegt 16 m unter Terrain.

Das Hochwasserpumpwerk liegt am nordwestlichen Rand des Mainzer Zoll- und Binnenhafens unweit der Kaiserbrücke. Durch die Umstrukturierung des bislang industriell genutzten Zollhafengeländes zu einem attraktiven neuen Stadtquartier wird auch das Umfeld des Hochwasserpumpwerks an der Rheinuferpromenade aufgewertet. Wegen der besonderen Lage entschied sich der Auftraggeber, die Stadt Mainz, vertreten durch das Stadtplanungsamt und den Wirtschaftsbetrieb, für eine nachhaltige Gestaltung dieses künftigen Naherholungsgebietes. In enger Abstimmung mit der Stadt Mainz und Fa. Uhrig erreichten die Architekten eine starke Bündelung der gesamten technischen Anlagen, sodass die Hubwehranlage und die Pumpanlage in einer Gebäudehülle untergebracht werden konnte.

Der Auftraggeber entschied sich an der Rheinuferpromenade des künftigen neuen Stadtquartiers Zollhafen für eine nachhaltige Gestaltung. Es gibt keine Typologie für Pumpwerke. Den Architekten war es dennoch wichtig ein Gebäude zu entwerfen, welches die Gebäudefunktionen Hochwasserpumpwerk, Auslassbauwerk und Wehranlage thematisiert. Der fenster- und fugenlose Baukörper ist im Sinne der architecture parlante (C.N. Ledoux 1736-1806) lesbar als purer, schwerer Monolith, welcher auf einer großen Wasserader lagert und den Strom reguliert: Auf der Berme (horizontaler Absatz in der Dammböschung) überspannt eine Fußgängerbrücke das geöffnete Auslassbauwerk. Von dieser Brücke aus ist der tiefe Raum des unterirdischen Gebäudeanteiles sichtbar.

Die Oberfläche des anthrazitfarbenen Betonkubus mit gekanteten Seitenflächen und Traufkanten wurde vollflächig steinmetztechnisch bearbeitet (gespitzt). Die geknickten Flächen inszenieren den Sonnenverlauf mit hellen und verschatteten Flanken. Die Oberflächenrauheit verstärkt dieses Spiel in der Wechselwirkung von Streiflicht, vollflächiger Ausleuchtung, zu erneutem Streiflicht und Schatten.

Nominierung

BDA-Architekturpreis Nike 2010

Preisträger

BDA Architekturpreis Rheinland-Pfalz 2009 – Anerkennung