Der BDA-SARP-Award

Hintergrund zum BDA-SARP-Award

Der BDA-SARP-Award wird vom Bund Deutscher Architektinnen und  Architekten BDA und dem polnischen Architektenverband SARP getragen.

Die auslobenden Verbände möchten mit dem Architekturpreis als Form des deutsch-polnischen Dialogs die Verständigung zwischen jungen polnischen und deutschen Architekten fördern. Die junge Architektengeneration, die Entwerfer unserer künftigen gebauten Umwelt, treffen sich dazu frei von ideologischen Zwängen zu einem menschlichen und fachlichen Austausch.

Der Preis steht unter der Schirmherrschaft des Bundesbauministeriums und dem polnischen Ministeriums für Infrastruktur und Entwicklung.

Die Architekturfakultäten der Hochschulen sind jedes Jahr aufgerufen, Abschlussarbeiten (Master-, Diplom-, Bachelorarbeiten berufqualifizierend) aus dem vorangegangenen Studienjahr vorzuschlagen, die sich durch innovative Ideen und durch die außergewöhnliche schöpferische Begabung des Autors auszeichnen. Jede Hochschule kann jeweils eine Arbeit aus dem Sommersemester und aus dem Wintersemester nominieren.

Zur Geschichte des Preises: Mitte der 1980er Jahre wurde der Preis von der polnischen Architektenvereinigung SARP als Förderpreis für die besten Diplomarbeiten von Absolventen polnischer Hochschulen auf dem Gebiet der Industriearchitektur eingerichtet und seitdem jährlich ausgelobt. Seine Einrichtung erfolgte auf Initiative des bedeutenden Industriebauarchitekten Prof. Dr. Walter Henn (Braunschweig/München) und seiner polnischen Kollegin Frau mgr. inz. arch. Ludmiła Horwath-Gumułowa (Kattowitz), um begabten polnischen Absolventen einen Praxisaufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland zu ermöglichen. Ein hoffnungsvolles Zeichen war der Preis über all die Jahre, als der Eiserne Vorhang Europa politisch teilte und eine fachliche und menschliche Verständigung fast vollständig verhinderte. Altersbedingt hat sich Walter Henn 1999 aus der unmittelbaren Mitwirkung am Wettbewerb zurückgezogen. Seit 1999 beteiligt sich der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA an diesem Wettbewerb. Daraus entwickelte sich der bilaterale Walter-Henn-Förderpreis als ein gemeinsames deutsch-polnisches Projekt für Absolventen von Hochschulen beider Länder. Auf Wunsch der Familie Henn wurde der Preis 2011 letztmalig als Walter-Henn-Förderpreis vergeben und in BDA-SARP-Award umbenannt.

Der Preis ist als zweistufiges Verfahren aufgebaut. In der ersten Wettbewerbsstufe werden aus den bundesweiten Einreichungen die Verfasser der besten Arbeiten – maximal 18 Absolventen, d.h. neun polnische und neun deutsche – ausgewählt und zu einem Workshop und zur zweiten Wettbewerbsstufe eingeladen. Im Wechsel finden Workshop und Preisverleihung in Warschau und Berlin statt.

Während des zweitägigen Workshops arbeiten die Teilnehmer in Teams zu einer städtebaulichen oder architektonischen Aufgabe zusammen. Die Workshop-Ergebnisse gehen nicht in das Juryvotum ein.

Die Jury tagt am Vortag der Preisverleihung, nachdem alle Finalisten ihre Arbeit den Juroren vorgestellt haben. Der Preis ist mit 2.500 € dotiert. Darüber hinaus werden Auszeichnungen vergeben. Über die Anzahl der Auszeichnungen entscheidet die Jury.

Preisverleihung BDA-SARP-Award 2016

Preise und Auszeichnungen

Preis (2.500 Euro):

Wojciech Cebula
Wrocław University of Technology
Art House. 500+1. Building as a social-political manifesto

und

Roy Herzog
FH Potsdam
The Genius Loci of the Hopfenmarkt (Hamburg)

Besondere Auszeichnung (500 Euro):

Zhen Zhang
RWTH Aachen
Isle of Islay – Nature Observatory.
Remembrance of a Forgotten Treaty between Man and Nature

Auszeichnung:

Matthias Faul
Universität Kaiserslautern
Projekt: WHAT YOU WANT 3. An interim opera for the Staatstheater Stuttgart

Auszeichnung:

Jannis Renner
HTWG Konstanz
Teatro Oficina taken further about the non-existance of public space in São Paulo

Die Jury begründete den Preis für Arbeit von Roy Herzog unter anderem so: „Roy Herzogs sehr gut ausgearbeitete, auch architekturtheoretisch aktuelle Arbeit zeigt Wege aus der Geschichtsvergessenheit und Bezugslosigkeit der hochkapitalisierten Stadt der Gegenwart.”

Zur Arbeit von Wojciech Cebula schrieb die Jury unter anderem: „Das vom Verfasser vorgeschlagene rigide Strukturraster schafft paradoxerweise die Voraussetzungen für die Freiheit, öffentlichen Raum zu schaffen und zu verhandeln.“

BDA-Präsident Heiner Farwick schloss die Preisverleihung mit dem Appell an die nachwachsende Generation, sich stets für ein freies Europa einzusetzen.

Art House. 500+1. Building as a social-political manifesto

Architekt: Wojciech Cebula, Wrocław University of Technology

The Genius Loci of the Hopfenmarkt (Hamburg)

Architekt: Roy Herzog, FH Potsdam

Isle of Islay – Nature Observatory. Remembrance of a Forgotten Treaty between Man and Nature

Architekt: Zenh Zhang

WHAT YOU WANT 3. An interim opera for the Staatstheater Stuttgart

Architekt: Matthias Faul

Andreas Denk (Vorsitz)

BDA

Jan-Henrik Hafke

BDA

Henning von Wedemeyer

BDA

Grzegorz Stiasny

SARP

Ewa Kuryłowicz

SARP

Aktuelle Meldungen

zum Nachwuchs- & Förderpreis BDA-SARP-Award